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Restaurierung des Kreuzes im September 2022
Das sogenannte Franzosen - oder Preisenkreuz zwischen den beiden Linden im Apfelbrunngraben war in die Jahre gekommen. Wir haben im Kulturausschuss beschlossen, dieses Kulturgut zu renovieren. Die Idee dazu kam von Herrn Leo Link, der dankenswerterweise die Renovierung organisierte. Am 10. September 2022 fand die feierliche Segnung des Kreuzes statt.
Die Geschichte
Zur Zeit der Napoleonischen Kriege kamen auch französische Soldaten in unsere Gegend. Die Wut der Bevölkerung auf die französischen Truppen war so groß, dass man vereinzelt auftretende Soldaten ermordete und an Ort und Stelle begrub. Ein solches „Franzosengrab“ soll es auch an jener Stelle im Mayer-Gassl gegeben haben.
Unter den alten BreitenfurterInnen war vielfach noch die mündliche Überlieferung lebendig, dass unter dem heutigen Raschka-Stadel im Mayer-Gassl eben französische Soldaten begraben liegen. Vermutlich waren es Marodeure aus den Napoleonischen Kriegen. Als Marodeur bezeichnet man jemanden, der am Rande von Kampfhandlungen plündert, raubt, oder mordet. Diese Soldaten hatte man dort bestattet, lange bevor der Raschka-Stadel gebaut worden war und dort eine landwirtschaftlich genutzte Grünfläche bestand. Dazu erzählte der schon verstorbene Franz Röger (1885-1970) folgendes: „Über diesem Franzosengrab war ursprünglich ein Holzkreuz errichtet worden, das man aber, als der Raschka-Stadel gebaut wurde, in den Apfelbrunngraben versetzte. Dort pflanzte man auch zwei Linden.“ Dieses Holzkreuz und die Linden stehen heute noch, allerdings ist ihre wahre Geschichte mit der Zeit in Vergessenheit geraten und führte zu einer etwas merkwürdigen Namensgebung.
Preußen oder Preisenkreuz?
Weil dieses Kreuz nun in der Nähe des Hauses steht, in dem die Familie Breis wohnt, die aber auch Preis geschrieben wurde, hat man es im Volksmund als „Preisen-Kreuz“ bezeichnet, woraus unkundige Leute den Namen „Preußenkreuz“ machten. Dieser Name hat sogar in Landkarten Aufnahme gefunden, er hat mit den Preußen aber nicht das Mindeste zu tun. Es müsste zutreffender „Franzosen-Kreuz“ genannt werden. (Quelle: Helmut Schmitt “Historisches Breitenfurt“ Folge 17)